Trainingsphilosophie
Mein Fokus im Hundetraining ist ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Hund im Alltag. Hierbei soll für beide Parteien ein positives Klima durch Fairness, Stressreduktion, Bedürfnisorientiertheit, Verständnis, Geduld, Gewaltfreiheit und Management entstehen.
Viele Verhaltensweisen, die unsere Hunde zeigen und die wir als problematisch einstufen, sind in einem gewissen Rahmen für den Hund „natürliche“ Verhaltensweisen. Ich stelle das natürlich in Anführungszeichen, da durch die Domestikation und die gezielte Zucht durch den Menschen bei einigen Faktoren nicht mehr von natürlich gesprochen werden kann. Auch heute besitzen unsere Haushunde noch immer viele Eigenschaften des Wolfes. Ein jagender Hund zeigt kein Problemverhalten, er lebt seinen natürlichen Trieb aus. Genauso ist es mit dem Sexualverhalten, der Territorialität oder der Verteidigung von Ressourcen. Das Alleinebleiben wiederum ist für das Rudeltier Hund ein unnatürliches Verhalten, welches erst erlernt werden muss.
Für das harmonische Zusammenleben in einem Haushalt ist es wichtig, dass bestimmte Verhaltensweisen gezeigt oder eben nicht gezeigt werden. Oder zumindest in Maßen kontrollierbar sind. Und hier kommen die ganz individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände jedes einzelnen Kunden ins Spiel. Kein Hund muss alles perfekt können. Hundehaltende in einer Stadtwohnung, die mit ihrem Hund täglich durch das dichte Gedränge auf den Straßen laufen müssen, haben sicherlich ganz andere Anforderungen an ihren Hund, als Menschen, die mit ihrem Hund auf dem Land am Ortsrand wohnen. Dies nur als Beispiel.
Daher ist es mir wichtig, jeden Hund als Individuum zu sehen und jede Lebenssituation individuell zu betrachten, um darauf angepasste Trainingskonzepte zu erstellen.
Viele Kommandos und Situationen, die von unseren Hunden tagtäglich abverlangt werden, sind für diese oft unnatürlich, geben in diesem Augenblick für sie keinen Sinn oder widerstreben einem Bedürfnis, das sie eigentlich gerade ausleben möchten. Deshalb ist es mir wichtig, den Hund in dieser Situation fair zu behandeln und der erste Weg wird es sein, mit positiven Trainingsmethoden Alternativen zu schaffen, welche der Hund gerne ausführt, da sie mit positiven Emotionen verbunden sind. Gepaart mit Managementmaßnahmen, damit überhaupt erst einmal der Grundstein für ein positives Training gelegt werden kann. Hierbei ist es mir auch wichtig, dass die Hundehaltenden lernen, ihren Hund zu lesen, seine Körpersprache verstehen und die Bedürfnisse des Hundes zu kennen.
Selbstverständlich spielen im Training auch die Bedürfnisse und emotionalen Befindlichkeiten der Hundehaltenden eine große Rolle und finden in den Trainingskonzepten Berücksichtigung, sofern sie nicht meiner Trainingsphilosophie widersprechen.